Herbstliches Bulgarien -
zwischen Sofia und Plovdiv
30. Oktober 2019 Köln - Sofia
Bereits am Mittwochabend ging unser Flug von Köln/Bonn nach Sofia zu einem verlängerten Wochenende und wir landeten abends pünktlich in der Hauptstadt. Am Airport stand brav unser Shuttleservice bereit und es wurde wieder im "Metropolitan Hotel" eingecheckt, wie bereits vor 5 Monaten.
Der restliche Abend wurde dann noch gemütlich im Hotel verbracht und die Vorzüge der täglich neu befüllten, kostenlosen Minibar genossen...
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31. Oktober 2019 Sofia
Nach ausgiebigem Frühstücksbuffet brachte uns unser Hotelshuttle zurück zum Airport um unseren Leihwagen abzuholen, da Sixt bei unserer späten Landung schon geschlossen hatte.
Unsere Spielplanung wurde für dieses Wochenende mehrmals gehörig durcheinander geworfen, täglich wurden Spiele abgesagt und nur wenige neue kamen dazu. Grund war der Feiertag 01. November und die 2. Runde der Kommunalwahlen in einigen Bezirken des Landes, welche am Sonntag stattfand. So musste fast täglich umgeplant werden und morgens am jeweiligen Tag stand erst fest, welche Vereine spielten.
So wurden erstmal die bestellten Tickets für unser Abendspiel auf der Geschäftsstelle von Levski Sofia abgeholt. Da kam uns die 11 Uhr Ansetzung am Donnerstagmorgen der A-Jugend auf dem Nebenplatz vom Georgi Asparuhov Stadion gerade recht.
PFC Levski Sofia vs Ludogorets 1945 Razgrad
Georgi Asparuhov Stadion Training Field
Die kleine Anlage besteht aus der Geschäftsstelle, einem kleinem Cafe, einem Kunstrasenplatz und einer ausgebauten Seite mit 6 Reihen Sitzbänken, die schon bessere Zeiten erlebt hat. Immerhin fanden sich 60 Zuschauer bei sehr kühlen Temperaturen ein um das Spiel von der Elitna Gupa mitzuerleben.
Nach einem sehr kurzweiligen und interessanten Spiel ging es für uns weiter an den Rand des Vitosha Gebirges zum nächsten Spiel des Tages.
PFC Septemvri Sofia vs FK Spartak 1918 Varna
Dragalevtsi Stadion
Für 5 LEV = 2,50 € Eintritt war hier um 14.30 Uhr Anpfiff der Zweitligabegegnung. Netter kleiner Ground, auch hier nur eine Seite ausgebaut mit 9 Reihen Sitzschalen. Gerade mal 50 Zuschauer waren zu begeistern um immerhin Zweitliga Fussball zu sehen, inklusive 4 Groundhopper.
Die Gastgeber boten ein sehr interessantes Spiel, wonach sie auch verdient mit 3:0 gegen die Jungs vom schwarzen Meer die Punkte daheim behielten.
Die verbleibende Zeit bis zum Abendspiel wurde sinnvoll genutzt und beim Happy Grill eingekehrt. Wir labten uns an den Köstlichkeiten der Speisekarte rauf und runter.
PFC Levski Sofia vs PFK Dunav Ruse
Georgi Asparuhov Stadion
Da es für uns am heutigen Abend keine andere Spielansetzung gab, wurde nach 17 Jahren ein Revisit in diesem Stadion gemacht. Lange her als damals die Deutsche Nationalmannschaft hier zu Gast war im Freundschaftsspiel gegen Bulgarien, welches 2:2 endete. Viel hat sich hier nicht verändert seit damals...
Levski war die spielbestimmende Mannschaft und siegte verdient mit 2:0 vor 1.246 Zuschauer. Beide Levski Fangruppen machten 90 Minuten ordentlich Stimmung bei nasskaltem Wetter. Ein sehr unterhaltsamer Kick wurde uns geboten und somit war es keine Strafe nochmals hier zugegen zu sein.
Nach Spielende war man dann auch froh endlich ins warme Hotel zu kommen nach dem langen Tag. Hier liessen wir den Abend schön gemütlich ausklingen, nicht ohne noch einmal im Netz zu schauen, ob sich nicht doch noch für morgen am Feiertag ein Spiel finden würde...
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01. November 2019 Sofia - Velingrad
Gestern Abend wurden wir noch fündig und somit ging es nach dem tollen Frühstücksbuffet ins 130 Km entfernte Velingrad im Rila Gebirge. Die Fahrt führte uns durch herrliche Gebirgslandschaften in die Kur- und Spa Hauptstadt Bulgariens, die ein Reichtum an Mineralquellen besitzt. Pünktlich wie angegeben liefen die Jungs um 10:30 Uhr in dem herrlich alten Ground auf, was will man mehr...
FK Chepinets Velingrad vs FK Vihar Vetren
Stadion Chepinets
Ganze 4 Zuschauer, einschliesslich uns beiden füllten das weite Rund mit der netten Haupttribüne. Auch hier sucht die Natur ihre Berechtigung und sprießt aus allen Ecken wo man auch hin schaut.
Das Spiel endete 0:3 für die Gäste aus Vetren bei eisigen Temperaturen und wir machten uns nach Spielende auf zurück nach Sofia.
Gegen 14:00 Uhr waren wir wieder am Hotel, dort wurde das Auto abgestellt und wir fuhren per Taxi für 10 LEV ins Stadtzentrum, damit der Fahrer die vorzüglichen Kamenitza Biere geniessen konnte. Hier wurde nochmal die Kathedrale besichtigt und ein kleiner Stadtbummel gemacht, bevor es abermals zum Dinner in den Happy Grill im Zentrum ging.
Ein schöner Tag ging mal wieder viel zu schnell vorbei mit schönen Erlebnissen und vielen Eindrücken. Für den morgigen Tag wurden wir dank der Facebook Seite von Tsarsko Selo auch nach einem Morgenspiel fündig.
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02. November 2019 Sofia - Plovdiv
Dank der Ankündigung auf der Facebook Seite von Tsarsko Selo war der Samstagmorgen gerettet, wo zu lesen war dass der Erstligist ein Testspiel gegen Slivnishki Geroi spielt.
Das nehmen wir uns doch gerne mit bei all den anderen Absagen am heutigen Samstag mal wieder, zumal wir im Mai diesen Jahres schon einmal hier waren und unverrichteter Dinge wieder fahren mussten. Somit war die Freude bei uns sehr gross als man am Vereinsgelände vorfuhr und sah das sich die Mannschaften warm machten.
FK Tsarsko Selo vs FK Slivnishki Geroi
Tsarsko Selo Sport Complex
Das nette kleine Stadion mit einer Kapazität von 1.000 Zuschauern wurde liebevoll in Vereinsfarben gebaut, inklusive Mannschaftsbilder über die ganze Seite hinter dem Tor. So nahmen wir auf der Haupttribüne platz in sehr bequemen Ledersessel. Eintritt war heute frei und mit ca. 40 Zuschauern hatten wir den Erstligisten endlich im Sack.
Nach Spielende hiess es dann für uns, schnell auf die Autobahn Richtung Plovdiv wo unser Highlight der Tour auf uns wartete. In windeseile ging es die 130 Km über die Autobahn um pünktlich zum Anpfiff dort zu sein.
Zur Sicherheit das dieses Spiel im altehrwürdigen Stadion auch stattfand war unser Rezeptionist im Metropolitan Hotel so nett und hat mit dem Trainer der Gastmannschaft telefoniert, der die frohe Botschaft brachte, dass am Samstagnachmittag in Plovdiv gespielt würde...
FK Ekomet`90 vs FK Etar Veliko Tarnovo
Plovdiv Stadion
So, da standen wir nun, 30 Minuten vor Anpfiff vor dem größten Stadion von Bulgarien mit einer Kapazität von 55.000 Zuschauern. Im Jahre 1950 wurde es erbaut und die 69 Jahre sieht man ihm wahrlich in allen Ecken an...
Nun galt es erstmal alles zu erkunden, erst aussen eine Runde gedreht und dann rein in die tolle Schüssel.
Der Eingang erfolgt durch einen dunklen Gang der früher mal der Spielertunnel war, Toiletten und Umkleidekabinen gibt es nicht mehr. Nach dem finsteren Gang steht man draussen an den Spielerbänken mit grossen Augen.
Unsere Begeisterung machte uns zeitweise sprachlos, einfach nur staunen und geniessen, wenn man so Stadion Nostalgiker ist wie wir. Die Lampen in den Flutlichtmasten sind alle ausgebaut, das Tribünendach fehlt an manchen Stellen und der Beton bröckelt von den Decken im Unterrang...
Die letzte grosse Veranstaltung die hier stattfand war ein Metallica Konzert im Jahr 1999.
Pünktlich erfolgte der Anpfiff zum Spiel in der ersten Damen Liga unter den Augen von 40 Zuschauern und 2 Deutschen Groundhopper die total begeistert waren. In den Kurven sind sehr viele Sitzplätze schon mit Gras zugewachsen und an manchen Stellen ist es aus Sicherheitsgründen verboten Platz zu nehmen.
Das Erstligaspiel endete 0:4 für die Gäste, aber wir müssen zugeben nicht wirklich viel vom eigentlichen Spiel gesehen zu haben, da wir viel zu beschäftigt waren im weiten Rund zu spazieren, die Katakomben zu inspizieren usw...
Dann ging es wieder heim nach Sofia und abermals in den Happy Grill, wo wir den tollen Tag mit dem mega geilen Ground nochmal Revue passieren liessen.
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03. November 2019 Sofia - Kjustendil - Rila
Da war er schon wieder der letzte Tag der Tour und auch heute konnten wir einen coolen Viertligaground auftun. Im Oblast Kyustendil war beireits um 11 Uhr Anpfiff im netten zugewucherten Ground der Stadt.
FK Velbazhd Kyustendil - FK Eleshnitza Vaksevo
Stadion Strandzha
5000 Zuschauer passen ins Stadion, wenn man mal alle Stufen vom Wildwuchs befreit würde, was aber wohl seit einigen Jahren keiner mehr gemacht hat. Somit ist lediglich die Hauptseite für Zuschauer zu benutzen und die anderen Seiten gehören der Natur.
Sitzbänke gibts auch nur noch vereinzelt neben der überdachten Tribüne, wo sich rund 50 Zuschauer zum Anpfiff einfanden.
Heute kam dann auch die Sonne mal raus und somit konnten wir den Kick bei angenehmen Temperaturen verfolgen. Gastroangebot gabs natürlich keins und so wurden die Getränke aus dem Kofferraum verköstigt.
Auch hier alles gesehen, gings für uns zum Abschluss der schönen Tour noch zum UNESCO Weltkulturerbe ins Rila Kloster in die Berge des westlichen Rila Gebirges.
Hierfür gings über Landstrassen gut 1.30 Std. auf 1147m hoch, wo wir direkt vor dem Eingang ein Parkplatz bekamen.
Das Kloster des heiligen Iwan von Rila, kurz Rila Kloster genannt, wurde im 10. Jahrhundert gegründet und ist das bedeutendste und auch größte Kloster Bulgariens. Es liegt rund 120 km südlich von Sofia in einem tollen Gebirgstal, wo sich Nordseite des Tals mit dem Berggipfel des Maljowiza Berges stolze 2729 m über das Kloster erhebt.
Eintritt war heute kostenlos und man konnte gemütlich mit nur ein paar wenigen weiteren Touristen die sehr schöne Anlage besichtigen.
Die Hauptkirche des Klosters ist der Mittelpunkt der Anlage und kommt mit fünf Halbrundkuppeln sowie etlichen ganz tollen Fresken und Ikonen daher.
Die angrenzenden Gebäude mit den Wohnanlagen des Klosters beherbergen rund dreihundert Räume, welche alle durch sehenswerte Gewölbegänge zu erreichen sind.
Rund 2 Stunden verweilten wir an diesem schönen Ort, ehe wir auf dem Rückweg aus dem Tal noch in einem schön gelegenen Restaurant zum Essen halt machten.
Am frühen Abend erreichten wir wieder die Hauptstadt, wo der Abend ganz entspannt im Hotel mit dem Formel 1 Rennen in Austin im TV verbracht wurde.
Am Montagmorgen gabs noch einmal das herrliche Frühstücksbuffet des Hotels, ehe wir zurück zum Airport fuhren, den Leihwagen abgaben und Ryanair uns on time zurück nach Köln in die Heimat brachte.