Fussball und Kultur in Ungarns Hauptstadt
20. November 2014 Köln - Budapest
Gerade mal zwei Tage zurück aus Kreta wurde der Rucksack neu geschnürt um ein nettes Wochenende in Ungarn zu verbringen. Pünktlich hob der Germanwings Flieger in Köln-Bonn ab und nach 1:20 Std. landete man nach einigen Turbulenzen über den Wolken dann doch sicher auf dem Airport Budapest Liszt Ferenc.
Schnell den Leihwagen abgeholt und los ging es die 15 km ins Stadtzentrum zum gebuchten Hotel. Nur noch ein paar Bierchen zur Ankunft und dann ging es auch schon bald in die Federn.
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21. November 2014 Budapest
Ausgeruht startete der Morgen bei einem sehr guten Frühstücksbuffet und man war gut gestärkt für den Kultur- und Fussballtag.
Vorbei ging es am Kunstgewerbemuseum und an der Ungarischen Staatsoper und weiter führte uns der Weg über die "Andrássy út". Sie ist die berühmteste, rund 2,5 Kilometer lange Boulevardstraße in Ungarns Hauptstadt Budapest, welche die Innenstadt mit dem Stadtwald und dem Heldenplatz verbindet.
Der wohl bekannteste Platz der Stadt ist ohne Zweifel der Heldenplatz, auf welchem sich das Millenniumsdenkmal, das Heldendenkmal sowie die Kolonnade befinden, ein halbkreisförmiges Gebilde aus Säulen welche die Abbilder ungarischer Könige und bedeutender Persönlichkeiten des Landes zeigen.
Das Millenniumsdenkmal ist das zentrale Element des Platzes. Seine rund 40 Meter hohe Säule ist weit sichbar und trägt ganz oben das Abbild des Erzengels Gabriel.
Obwohl wir schon um 10:00 Uhr vor Ort waren wunderte man sich über so viele Touribusse die hier auch schon anhielten und das an einem kalten Novembermorgen.
Hier alles gesehen machten wir uns weiter auf den Weg über die berühmte Kettenbrücke zur Standseilbahn am Donauufer, der "Budavári Sikló". Sie wurde 1870 eröffnet und ist eine der ältesten Standseilbahnen die noch auf dem Originalgleiskörper fährt und einen auf den Burgberg bringt.
Oben angekommen befindet man sich im Budapester Burgviertel, welches mit dem Burgberg zum Weltkulturerbe gehört und sich auf der Budaer Seite der Stadt befindet.
Man findet hier Gebäude von historischer Bedeutung, u.a. drei Kirchen, mehrere Baudenkmäler und sechs Museen.
Bei dem sehr schönen Spaziergang rund um den Burgpalast kommt man dann zur Fischerbastei. Die Hauptfassade der Fischerbastei ist 140 Meter lang, ihre spitzen Steintürme symbolisieren die sieben Stammesführer der Ungarn.
An Stelle der alten Budaer Burgmauer wurde die Bastei nach den Plänen von Frigyes Schulek, der auch mit dem Umbau der daneben stehenden Matthiaskirche beauftragt wurde, zwischen 1895 und 1902 im neoromanischen Stil gebaut.
Ihr Name weist darauf hin, dass dieser Teil der Burgmauer im Mittelalter von der Fischerzunft beschützt wurde.
Von hier oben hat man einen tollen Blick auf die Donau, die Stadt und das Parlamentsgebäude. Das 268 Meter lange, direkt am Donauufer gelegene Gebäude, ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Mit einer Höhe von 96 Meter ist es neben der St. Stephans Basilika das höchste Gebäude Budapests.
Die Budapester Kettenbrücke wurde Anfang/ Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut und verbindet die Stadtteile Buda und Pest miteinander. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke zerstört und 1949 zum 100. Jubiläum wiederhergestellt.
Seit dem Jahre 1999 erstrahlt die Brücke abends schöner denn je, denn sie bekam zum 150. Geburtstag ein neues "Lichtkleid" und ist mit der Budaer Burg im Hintergrund, ein strahlender Anziehungspunkt am Abend.
Nach dem tollen Vormittag auf dem Burgberg, ging es durch ein paar Altstadtgassen rüber zur St.-Stephans-Basilika.Sie liegt im Stadtteil Pest und ist seit ihrer Einweihung im Jahre 1905 die größte Kirche der Hauptstadt und bietet Platz für 8.500 Menschen.
Die beeindruckenden Maße der Basilika werden besonders deutlich, wenn man das Innere der Kirche betritt und zur mächtigen 96 Meter hohen Kuppel hinauf schaut, wo man ein imposantes Mosaik mit einer Darstellung von Gott, Jesus und verschiedenen Engeln vorfindet.
Die Balustrade der Kuppel ist für Besucher geöffnet. Der Weg hinauf kann entweder über 297 Treppenstufen oder mit einem modernen Aufzug genommen werden.
Hier auch alles gesehen kehrte man noch in ein nettes Lokal neben der Basilika auf eine feurige, original Ungarische Gulaschsuppe ein, bevor es weiter zum ersten Fussballspiel des Wochenendes ging.
Von der Altstadt aus ging es in den Norden der Stadt in den Stadtteil Ujpest, wo unweit des Erstligastadion die U 21 Mannschaften von Ujpesst und Honved aufeinandertrafen.
Ujpest U-21 vs Honved U-21 UTE Atletikai Stadion
Bei mittlerweile sehr kühlen Temperaturen wurde hier die Partie um 15:00 Uhr leider auf dem Kunstrasen des UTE Atletikai Stadions angepfiffen. Der Platz der ohne jeglichen Ausbau direkt neben dem Stadion liegt konnte am Nachmittag nur 42 Zuschauer anlocken.
Spielerisch war es eine ausgeglichene Partie des Tabellen 5. gegen den 4. in der U 21 League, jedoch blieben die Tore das gesamte Spiel aus und man teilte sich die Punkte.
Durchgefroren ging es ab ins Auto und schnell wurde die Heizung auf Höchstleistung gebracht auf dem Weg nach Csákvár.
Nur 60 km von Budapest entfernt liegt der kleine verschlafene Ort und die hellen Flutlichter zeigten uns schon von weitem den Weg zum Ground.
Csákvár
Aqvital F.C. Csakvar vs F.C. Ajka
Tersztyanszky Ödön Sportközpont
Eine Stunde vor Anpfiff waren wir die einzigsten Zuschauer, außer ein paar Ordnern und Offizielle vom Verein war die Anlage noch sehr verlassen.
Der einzige Verkaufsstand den es gab, hatte noch geschlossen und auf Nachfrage nach einem Kaffee wurde man sofort freundlich vom Co-Trainer in die Klubräume eingeladen um sich bis Spielbeginn aufzuwärmen...
Hier wurde man bestens bedient mit Kaffee, Brötchen und einer netten Unterhaltung über die Vereinsgeschichte.
Der kleine 2.500 Zuschauer fassende Ground ist mit einer kleinen Stahlrohrtribüne in Vereinsfarben auf der Hauptseite, sowie 5 Sitzreihen über die restliche Seite ausgestattet. Hinter dem Tor gibt es ebenfalls eine Stahlrohrtribüne für die Gästefans.
Gerade mal 400 Zuschauer kamen heute Abend zu der Zweitligapartie bei sehr kalten Temperaturen, ganze 7 Gästefans wurden gesichtet.
In der 24. Minuten ging Ajka mit 0:1 in Führung und Csakvari verwandelte in der 34. Minute einen berechtigten Elfmeter zum 1:1 Ausgleich.
Ein ziemlich ausgeglichenes Spiel auch in der 2. Halbzeit und am Ende stand es 2:2 und die Punkte wurden geteilt.
Nach Spielende ging es schnell die 60 km über die Autobahn zurück nach Budapest und im Bistro neben unserem Hotel gab es noch eine leckere Pizza und Getränke zu Preisen wovon man in Deutschland nur träumt...
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22. November 2014 Budapest
Nach wohl geruhter Nacht in unserem Hotel, wurde sich sich dann am Frühstücksbuffet für den neuen Tag gestärkt und schon konnte es auch wieder los gehen zu unserem ersten Spiel des Tages.
Dafür ging es den kurzen Weg durch die Stadt in den Norden zum Stadtteil Ujpest, unweit des "Szusza Ferenc Stadion" von Ujpest FC.
Fövarosi Vizmüvek S.K. vs THSE Sashalom
Vizmüvek palya
Hier war heute morgen um 10:30 Uhr Anpfiff zum 4. Liga Kick im netten kleinen Ground wo auf Rasen gespielt wird. 10:00 Uhr war man vor Ort und auch hier, 30 Minuten vor Anpfiff keinerlei Bewegung auf der gesamten Anlage und man könnte denken das hier kein Spiel stattfindet.
Doch innerhalb kürzester Zeit liefen sich die Spieler 10 Minuten warm und pünktlich um 10:30 Uhr wurde tatsächlich angepfiffen...
Auf der Hauptseite befindet sich eine Sitzplatztribüne mit 7 Sitzreihen und Schriftzug in blau-rot, wobei die letzte Reihe schon von rankendem Efeu eingenommen wird.
Ganze 28 Zuschauer wurden zu dieser Partie angelockt, wovon der Älteste weit über die 70 war, aber mit Vereinsschal und es wurde ganz alleine Stimmung gemacht...
Von der Hauptseite aus hat man direkten Blick auf die Flutlicher des Erstligastadion von Ujpest. Spielerisch war es eine sehr ansehnliche Partie mit einem Halbzeitstand von 1-0.
Die Verköstigung auf der Anlage suchte man vergebens, aber dank McDonald`s direkt neben dem Eingang war der heiße Kaffee gesichert.
In der 82. Minute fiel dann noch das 2:0 für die Heimmannschaft gegen den Tabellenführer und für uns ging es sofort weiter zum 2. Spiel des Tages nach Soroksar.
Budapest - Soroksár
Soroksar Sport Klub vs Szolnoki MAV FC
Szamosi Mihaly Sporttelep
Pünktlich 10 Minuten vor Spielanpfiff betrat man den netten Ground im 23. Bezirk der Stadt Budapest welcher ganz im Süden liegt.
Netter kleiner Ground mit einer Haupttribünenseite die in der Mitte überdacht ist und 4 Sitzreihen in Vereinsfarben besitzt. Die putzige VIP Tribüne steht auf Stahlrohrstützen und ähnelt eher einem Holzverschlag mit Fenster.
Auf der Gegenseite gibt es alte, naturbelassene Stehstufen die mittlerweile mit Gras bedeckt sind. Ca. 400 Zuschauer kamen heute zur Zweitligabegegnung des 15. Spieltages, davon 20 Gästefans die alle locker über 50 Jahre waren.
Mit im Gepäck hatten sie Zaunfahnen, Trommeln und Schals und waren somit bestens für den Support gerüstet.
In der 19. Minute dann Elfmeter für die Gäste, welcher auch zum 0:1 verwandelt wurde. Der Ausgleich folgte prompt in der 21. Minute.
In der 2. Halbzeit gingen dann wieder die Gastgeber in Führung und in der 83. Minute dann wieder der Ausgleich zum 2:2 Endstand eines sehr interessanten Spiels.
Von hier aus gings nach Abpfiff die 30 km über die Autobahn rüber ins kleine Örtchen Felcsut mit seinen 1.800 Einwohnern.
Felcsut
Optimale Anstoßzeit im Erstligaground von Felcsut um 16:00 Uhr und somit kamen wir in den Genuss das Schmuckkästchen im hellen und im dunkeln zu bestauen!!!
Direkt am Ortseingang des kleinen Dörfchens ist die Pancho Arena nicht zu übersehen, wo man auf den ersten Blick nicht gerade denkt das es sich hier um ein Fussballstadion handelt. Ebenfalls könnte es vom ersten Anschein her ein Nobelhotel oder ein Wellness Tempel sein...
Mit großem Pomp wurde die 12,4 Millionen Euro teure und fast 4.000 Menschen fassende Pancho Arena am Abend des Ostermontags 2014 eingeweiht.
Der Name der Arena soll an die Fußballlegende Ferenc Puskás (1927-2006) erinnern - als er bei Real Madrid spielte, war "Pancho" ein Spitzname des ungarischen Starkickers.
Puskas Akademia FC vs Haladas Szombathely
Puskas Akademia Pancho Arena
Da stand man nun vor dem Stadionschmuckkästchen und staunte nicht schlecht, hier wurde so richtig rein geklotzt, das Beste war wohl gerade gut genug so hat man den Eindruck.
Das langgezogene komplette Dach ist mit Schieferschindeln und Kupfer bedeckt, die Eingänge und Vorbauten gleichen einer kleinen Burg mit ihren Erkern... alles nur vom Feinsten!!!
Betritt man das Stadion geht das Staunen weiter, kelchförmige Holzträger wachsen aus den Betonstützen und halten die geschwungenen Dachelemente und werden angestrahlt.
Ach ja, Fussball wurde ja auch noch gespielt und heute war der Tabellenletzte zu Gast. Gerade mal 704 Zuschauer verloren sich im Ground und sahen in der 35. Minute das 1:0 für Felcsut.
Spielerisch unter aller aller Kanone was hier geboten wurde, also konnte man sich lieber 90 Minuten lang das Stadioninnere anschauen und entdecke immer wieder Neues...
1:0 war auch das Endergebnis des Spiels und man war begeistert über mal eine etwas andere Art von einem Stadion und man verließ die Pancho Arena wieder und machte sich auf denn Weg zurück nach Budapest.
Budapest
Da der Ground von Siketik SC sowieso auf unsem Heimweg Richtung Hotel lag wurde auch hier noch angehalten und um 19:00 Uhr dem Spiel beigewohnt.
Istenhegy F.C. II vs Kelen S.C. II
Siketek Palya
Sehr bescheidene Anlage mit 2 Kunstrasenplätzen und einem Vereinsheim, sowie einer kleinen Stahlrohrtribüne mit 3 Sitzeihen.
Hier wurde heute Abend 7. Liga Fussball mit 15 anwesenden Zuschauern geboten. Bei mittlerweile Temperaturen um die 0 Grad war man froh als der Schiri nach 90 Minuten die Pfeife in den Mund nahm und den Hoppertag mit 4 Spielen beendete.
Dann machten wir uns geschwind in unseren Pub zum Essen, wo man froh war endlich im warmen zu sein.
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23. November 2014 Budapest
Heute konnte man etwas länger schlafen und das Frühstücksbuffet wieder ausgiebig geniessen, da unser erstes Spiel erst um 11:00 Uhr hier in Budapest angepfiffen wurde.
Zugloi Kinizsi S.E. vs Matyasföldi L.T.C.
Lantos Mihaly Sportközpont
Auch hier um 10:15 Uhr gab es keinerlei Anzeichen das hier um 11:00 Uhr ein Spiel in der 6. Liga stattfinden würde.
Dann 10:45 Uhr kamen die Spieler angefahren, gingen sofort auf den Platz, machten sich kurz warm und pünktlichst ging es los unter Beteiligung von 40 Zuschauer. Auch der Vereinswirt schloss kurz vor Anpfiff das nette kleine Vereinsheim auf und die Kaffeemaschine ging an...
Sehr schöner Old School Ground der auf der Gegengeraden über bewachsene Grasstufen verfügt. Die Hauptseite besitzt 9 große Betonstufen und in der Mitte eine kleine, überdachte Tribüne mit 2 Reihen Holzsitzbänke.
Die sehr kleine Vereinskneipe ist liebevoll geschmückt mit Schals, Wimpeln und Trikots und der Opa und die Oma hinter der Theke servierten Getränke zum ganz kleinen Preis.
Tore waren in der 1. Halbzeit Fehlanzeige und es dauerte bis zur 50. Minute bis die Gastgeber mit 1:0 in Führung gingen und somit die 3 Punkte daheim behielten.
Von hier aus ging es den kurzen Weg in den Süden nach Dunaharaszti, dem ersten Ort der ausserhalb der Stadtgrenze von Budapest liegt.
Dunaharaszti
Dunaharaszti M.T.K. vs Erzsebeti S.M.T.K.
Dunaharaszti Sportpalya
Pünktlich zum Anpfiff betrat man den netten, kleinen Drittligaground mit einem Eintrittsticket für 500 Forint. Eine sehr schöne Anlage gibt es hier zu sehen mit einer putzigen Haupttribüne mit 7 Sitzreihen in Vereinsfarben.
Die Gegenseite ist mit alten Grasstufen versehen und im sehr schönen Vereinsheim mit Terrasse gab es Glühwein zu ganz zivilen Preisen.
Hier standen sich heute der Tabellen 5. gegen den Tabellen 6. vor ca. 220 Zuschauer gegenüber, darunter 6 Gästefans. Spielerisch wurde eher Magerkost geboten und auch Tore waren Fehlanzeige im ganzen Spiel, somit endete die Partie mit einem 0:0
Nach Spielende ging es für uns zurück in die Hauptstadt zum letzten Spiel unserer Wochenendtour.
Budapest
Budapesti Ügyedek SKE F.C. vs Törökbalinti F.C.
ELMÜ Sporttelep
Hier traf man auf eine sehr schöne Sportanlage direkt am Donauufer, gegenüber der Margariteninsel gelegen. Das Stadion verfügt nur auf der Hauptseite über einen Ausbau, dafür aber mit einer großen überdachten Tribüne mit Holzsitzbänken.
Hier wurde dann um 16:00 Uhr die 6. Liga Partie bei mittlerweile eisigen Temperaturen unter den Augen von gerade mal 10 Zuschauern angepfiffen.
Spielerisch war der gesamte Kick ziemlich ausgeglichen und somit trennte man sich auch nach 90 Minuten mit einem 1-1 Unentschieden.
Ziemlich durchgefroren ging es für uns zurück in die City, wo man ein sehr nettes all-you-can-eat Restaurant fand, wo man sich zum Abschluss der Tour so richtig toll am kalten und warmen Buffet labte.
Somit neigte sich wieder einmal ein herrliches Wochenende mit 9 Spielen dem Ende zu. Man hatte eine tolle Hauptstadt gesehen und viele nette Kulturhighlights gespottet.
Am Montagmorgen ging es für uns dann ziemlich früh zurück von Budapest nach Köln.